Die Jagd nach der Wahrheit by Eirik Newth

Die Jagd nach der Wahrheit by Eirik Newth

Autor:Eirik Newth [Newth, Eirik]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-11-13T00:00:00+00:00


Der große Baum des Lebens

Für die Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts konnte es fast so aussehen, als werde das gesamte Universum von mathematischen Formeln gelenkt und als könne absolut alles, was passiert, bis ins kleinste Detail berechnet werden.

Diese Vorstellung wird als das „mechanistische Weltbild“ bezeichnet, da seine Anhänger das Universum als riesige Maschine betrachteten, die blind den Naturgesetzen gehorcht. Dieses Weltbild brachte jedoch Probleme mit sich: Eine Gruppe von Wissenschaftlern konnte nämlich keine einfachen Naturgesetze finden. Das waren die Biologen, die sich mit allem befassen, was auf unserem Planeten lebt, wächst, schwimmt, kriecht und krabbelt.

Es gab so unvorstellbar viele Lebewesen, und sie schienen sich allesamt nicht an einfache Naturgesetze zu halten. Wenn ein Astronom beschreiben will, wie sich die Planeten im Sonnensystem bewegen, kann er auf Newtons Gesetz der Schwerkraft und einige wenige Zahlen zurückgreifen. Wenn ein Biologe beschreiben will, was in einem kleinen Wald passiert, hat er es mit hunderten von unterschiedlichen Pflanzen- und Tiersorten zu tun, die sich allesamt unberechenbar aufführen. Der Astronom kann berechnen, welche Position der Planet Jupiter in tausend Jahren einnehmen wird, aber kein Biologe weiß, wohin ein Schmetterling im nächsten Moment fliegen wird.

Die Welt der Pflanzen und Tiere war verwirrend und unübersichtlich, und die Lage wurde noch komplizierter, als Entdeckungsreisende in Afrika, Australien, Asien und Amerika dauernd neue Lebensformen entdeckten. Die Biologen konnten mit diesen neuen Entdeckungen einfach nicht mehr Schritt halten.

Als Erstes brauchten sie ein System, das einen Überblick über alle Lebewesen bot. Aristoteles hatte versucht, Tiere und Pflanzen in Gruppen einzuteilen, doch seither war nicht mehr viel passiert. Einige Bücher mit Zeichnungen und Beschreibungen von Tieren und Blumen waren erschienen, aber niemand hatte das System des Aristoteles verbessern können.

Die große Veränderung brachte schließlich der Schwede Carl von Linné, auch Linnaeus genannt. Er wurde 1707 geboren. Blumen faszinierten ihn, und schon mit acht Jahren wurde er „der kleine Botaniker“ genannt. Linné studierte Medizin an den Universitäten von Lund und Uppsala, interessierte sich aber vor allem für Botanik (die Wissenschaft von den Pflanzen). Seine Vorgänger hatten sich häufig damit begnügt, Farben und Formen von Pflanzen zu beschreiben. Linné dagegen studierte sie in allen Einzelheiten. Er unternahm mehrere Forschungsreisen, um neue Pflanzen kennen zu lernen, und durch sein auf diese Weise erworbenes Wissen konnte er schließlich ein neues System entwickeln, um Pflanzen einzuordnen. Linné beschrieb dieses System in seinem Buch Systema Naturae („Das System der Natur“), das im Jahr 1735 erschien.

Eine Gruppe von Lebewesen mit identischen Eigenschaften bezeichnete er als Art. Bei Pflanzen können solche Eigenschaften die Form von Blättern oder Blütenblättern (wenn es sich um eine Blume handelt) oder auch die Weise sein, in der sie sich vermehren. Bei Tieren gelten als Eigenschaften Flecken im Fell, die Form von Hörnern oder Ohren und ihre Lebensweise, die sie von anderen Arten unterscheidet.

Männchen und Weibchen derselben Art können sich miteinander paaren und sich vermehren. Zwei Tiere unterschiedlicher Arten vermehren sich nur selten, und ihre Jungen sind selber nicht mehr fortpflanzungsfähig. Obwohl Hunde sehr verschieden aussehen können, gehören sie alle zur selben Art. Deshalb können auch Hunde von sehr unterschiedlichem Aussehen gemeinsam Junge zeugen.



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